Knapp 50 Hobbygärtner und Interessierte hat dieses Thema Mitte März ins Feuerwehrhaus gelockt, zu dem der Bodenökologe und Mitinitiator des „Blühenden Schwendi“ Mitte März kompetent und kurzweilig referierte. Er betonte: „Alle Hausgärten zusammen haben sehr viel Gewicht, um gegen das Artensterben anzukämpfen, eine der wohl größten Krisen weltweit.“ Eine Möglichkeit, die Artenvielfalt zu fördern, wäre, eine Blumenwiese anzulegen, um Insekten und andere Tiere anzulocken.

Zunächst sind der Standort, also der Boden, die Saatgutmischung, die Aussaat und die richtige Pflege relevant. Eine genaue Anleitung zum Anlegen einer Blumenwiese ist auf der Homepage der Gemeinde Schwendi (unter „Blühendes Schwendi“) zu finden.

Dr. Werner Jans gab den Besuchern zusätzlich zahlreiche Tipps mit auf den Weg: „Der Boden muss sehr fein krümelig sein, damit der Samen relativ weit oben bleibt.“ Außerdem würde sich der Kompost aus dem eigenen Garten nicht so gut eignen, um den Boden damit zu verbessern, weil die Temperatur bei der Rotte (ca. 50 Grad) nicht hoch genug sei. Ein professioneller Kompost erreicht dagegen bis zu 75 Grad, was zur Abtötung von ungewünschten „Beikraut“samen und Krankheitserregern führt. Im ersten Jahr müsse man – um das Aussamen von vermehrungswütigen Beikräutern wie Hirse, Melde, Gänsedistel usw. zu verhindern - einen bis mehrere Schröpfschnitte durchführen. Das bedeutet, dass die Wiese etwa 10 bis 20 Zentimeter über dem Boden mit der Sense gemäht werden muss (und Abtrag des Schnittguts). Grundsätzlich sollte eine Blumenwiese – wie über Jahrhunderte üblich – im Juni (ungefähr nach der Margeritenblüte) und im Herbst gemäht werden (und Entfernen des Schnittguts), auch wenn es wegen der vielen Blüten weh tut. Das gibt den schwächeren, lichthungrigen Pflanzen und denen, die später blühen, eine Chance und sie können sich gegen die Starkwüchsigen und Schnellblüher behaupten. Laut Dr. Jans dauere es zwei bis drei Jahre, bis man eine schöne Blumenwiese habe. „Man braucht eine Eselsgeduld“, ist das Fazit des Experten, aber Biene, Hummel und Co. würden es danken.

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Frau Elisabeth Koprivc